Wir sind getauft – mit 4711

4711 in der Glockengasse
Das Duftwasser 4711 ist seit über 222 Jahren ein kölsches Original

In der Glockengasse, unweit der Kölner Oper, befindet sich das 4711-Haus. Hier wurde das „Echt Kölnisch Wasser „weltberühmt gemacht – das Eau de Cologne mit dem Namen 4711 hat hier nach wie vor sein Stammhaus. Zurückzuführen ist die Bezeichnung 4711 auf die Nummer, die die französischen Besatzungssoldaten dem Häuserblock zuteilten, um sich besser in der Domstadt orientieren zu können.

4711 mit charakteristischem Duft

Die Besonderheit von 4711 liegt in der sorgfältigen Auswahl hochwertiger Inhaltsstoffe und ätherischer Öle. Die bewusste Betonung der belebenden, leichten Kopfnote verleiht dem Echt Kölnisch Wasser seinen charakteristischen und angenehmen Duft. Die genaue Komposition wird natürlich streng geheim gehalten, aber die Öle von Zitrone, Orange, Bergamotte, Mandarine, Limette, Zeder und Pampelmuse sowie Kräuter sind Teil der Rezeptur. Erfunden hat sie der italienische Parfümeur Johann Maria Farina bereits 1709, aber Berühmtheit erlangte sie erst später durch den Kölner Unternehmer Peter Joseph Mülhens.

Dieser feierte mit dem Duftwasser große Erfolge, nachdem er das Geschäft seines Vaters Wilhelm Mülhens übernahm – der war schon seit 1797 in der Glockengasse ansässig und vertrieb seit 1799 Kölnisch Wasser. Der junge Mülhens etablierte die ikonische Form des Flakons und gestaltete das farbige Etikett der Kölnisch-Wasser-Flaschen mit dem Kölner Dom, das seit nun über 222 Jahren nicht verändert wurde. Außerdem erweiterte er zwischen 1820 und 1840 das Netz der nationalen und internationalen Vertretungen und baute den Vertrieb bis nach Indien und sogar bis nach Indonesien aus.

Glockenspiel im 4711-Haus

Peter Joseph Mülhens ließ das alte 4711-Haus in der Zeit von 1852-54 in neugotischer Form neu erbauen. Ein Architekt entwarf einen strengen, aber farbenprächtigen Bau mit einer gewissen spielerischen Eleganz. Nachdem es im zweiten Weltkrieg zerstört wurde, wurde das Stammhaus 1964 im Stile des Vorkriegsgebäudes neu erbaut. Zu jeder vollen Stunde, zwischen 9 und 19 Uhr, lässt es heute ein Glockenspiel erklingen: Bewundert werden können dabei historische Figuren aus der Reiterszene. Dazu erklingt unter anderem die Melodie der Marseillaise oder des Treuen Husaren.