Amore, Love, Rakkaus, Kärlek, Liefde – die Sprachen sind verschieden, aber die Bedeutung der Wörter ist dieselbe: Liebe. In der Domstadt Köln wird eben diese an der Hohenzollernbrücke mit den sogenannten Liebesschlössern symbolisiert. Dabei handelt es sich um Vorhängeschlösser, die nach literarischem Vorbild gemeinsam von Verliebten am Geländer der Brücke angebracht werden und deren Schlüssel danach für immer in den Tiefen des Rheins versenkt werden.

Schon weit über 50.000 Schlösser

Die Liebesschlösser enthalten in der Regel eine Gravur der Namen oder Initialen der Verliebten oder Vermählten sowie das Datum, an dem sie befestigt wurden und an dem die Liebe für alle Ewigkeit besiegelt wurde. In Köln dekorieren sie seit 2008 die Hohenzollernbrücke – und der Boom nimmt nicht ab. Schätzungen nach sind es mittlerweile nahezu 50.000 Schlösser, die sich dicht an dicht entlang der Gehwege aneinanderreihen. Viele Paare reisen eigens nach Köln, um sich ebenfalls mit einem Liebesschloss zu verewigen und kommen in regelmäßigen Abständen wieder zurück, um nachzusehen, ob ihr Symbol noch immer hängt.

Die Hohenzollernbrücke

Die über 400 Meter lange Hohenzollernbrücke stammt ursprünglich aus dem Jahr 1911 und besteht seit einem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg aus zwei Eisenbahnbrücken, die 1989 um eine dritte ergänzt wurden, sowie aus Geh- und Radwegen an den Seiten. Gemeinsam mit dem Kölner Hauptbahnhof links des Rheins ist sie ein fester Bestandteil des Stadtbilds. Vier Reiterstandbilder preußischer Könige und deutscher Kaiser der Hohenzollern-Familie flankieren jeweils die Rampen der Brücke: Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, Kaiser Wilhelm I., Kaiser Friedrich III. und Wilhelm II. blicken hoch zu Ross auf den Rhein.

Ob den Hohenzollern der Brauch mit den Schlössern zusagen würde? Die Bahn jedenfalls toleriert das Anbringen der Liebessymbole, denn trotz des enormen Gewichts der Schlösser sieht sie keine besondere Gefahr für die Statik der Brücke.

Bildquelle:

  • Hohenzollernbrücke mit Liebesschlössernbruecke: Satya Prem, gemeinfrei
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