Endlich Rosenmontag

Rosenmontagszug in Köln Bild: Saleh Perdomo, gemeinfrei
Der Rosenmontag mit dem Rosenmontagszug ist der Höhepunkt der tollen Tage.

Der „Rosensonntag“ markierte im 16. Jahrhundert die Mitte der Fastenzeit. An diesem Tag wurde das Fasten selbst vonseiten der Kirche aus unterbrochen und nicht nur in Köln wurde ausnahmsweise mal nach Herzenslust gegessen, gesungen und gefeiert. Im rheinischen Sprachgebrauch etablierte sich die Bezeichnung „Rosenmontag“ dann im 19. Jahrhundert für den Montag im Karneval, denn auch sie umschreibt eine Mitte: die der jecken Zeit, die sich damals vor allem auf die Haupttage Sonntag, Montag und Dienstag konzentrierte.

Der erste Rosenmontagszug

Mit dem großen Rosenmontagszug, früher noch als Maskenzug betitelt, entwickelte sich der Rosenmontag, auf kölsch Rusemondaach, zum Höhepunkt der Session. Die älteste Dokumentation eines solchen Maskenzuges datiert auf 1824 zurück: Damals nahmen circa 100 Reiter, vereinzelt Wagen und insgesamt 200 Personen teil. Der Zug stellte sich auf dem Neumarkt auf.

Der Rosenmontagszug wurde ins Leben gerufen, um an die einst freie Reichsstadt Köln zu erinnern. Viele historische Elemente enthält er auch heute noch – etwa den Prinzen, der schon als Held Karneval auf den Kaiser anspielte, dem die Kölner stets treu ergeben waren. Ein Teilnehmer der ersten Stunde sind die Roten Funken, die an die ehemaligen Stadtsoldaten erinnern. Sie waren zunächst eine lose Gruppe, die sich per Zeitungsaufruf zum Rosenmontagszug zusammenfand. Auch die Helligen Knäächte und Mägde, heute eine historische Tanztruppe, nahmen von Anfang an teil. Seit 1949 gibt es Großfiguren im Rosenmontagszug.

40 Tonnen Kamelle und 8.000 Jecken

Heutzutage rollt der Rosenmontagszug mehrere Stunden lang durch Köln und legt dabei knapp sieben Kilometer zurück. Er setzt sich aus etwa 70 Gruppen mit rund 70 Fest- und Prunkwagen, 58 Traktoren und 50 kaschierten Bagagewagen zusammen. Etwa 8.000 Jecken nehmen teil, davon 2.000 Frauen, ungefähr 350 Reiter und 85 Musikkapellen. Um die 40 Tonnen Süßigkeiten, sogenannte Kamelle, werden dem Publikum am Wegrand zugeworfen, zusätzlich jede Menge Strüßjer.

Stets hat der Rosenmontagszug ein bestimmtes Motto, das der Zugleiter traditionell am Karnevalsdienstag für die kommende Session bekannt gibt. Nach diesem Motto werden das Jahr hindurch die Entwürfe für die Wagen und Fußgruppen erstellt.