Weiberfastnacht, in Düsseldorf Altweiber genannt, ist traditionell der Donnerstag vor dem Rosenmontag, dem Höhepunkt jeder Karnevalssession. Schon im Mittelalter, so ist überliefert, feierten die Kölner Klöster an diesem Tag die sogenannte Pfaffenfastnacht, bei der die Brüder und Schwestern mit Kostümen, Wein und Musik tanzten, lachten und feierten – bis die französische Revolutionsarmee unmittelbar nach ihrem Einzug in Köln 1794 alle Klöster auflöste und dem jecken Treiben ein Ende machte.

Feiern auf den Straßen der Stadt

Auf den Straßen der Stadt wurde das Feiern trotzdem nicht eingestellt. Auch die Frauen Kölns, etwa die Marktfrauen auf dem Alter Markt, feierten Weiberfastnacht: Sie rissen sich gegenseitig, wie es bis 1890 Brauch war, die Mützen und Hüte vom Kopf. Dabei ging es darum, dass sie ihre Töchter schnell „unter die Haube bringen“ wollten, sie also entweder endlich verheiraten oder in ein Kloster geben wollten.

Später versuchte man, dem Weiberfastnacht-Donnerstag eine offiziellere Note zu geben, indem man die Flagge des Prinz Karneval auf dem Rathausturm hisste – als Zeichen für die Eröffnung des Straßenkarnevals. Daraus entwickelte sich eine öffentliche Sitzung auf dem Alter Markt in Köln, die heute – nur jetzt auf dem Heumarkt – immer noch Jahr für Jahr veranstaltet wird und zu der regelmäßig so viele Menschen kommen, dass die Polizei die Zugänge zum Platz frühzeitig absperren muss.

Bildquelle:

  • Clowns an Weiberfastnacht: Thomas Tangelder, gemeinfrei
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